Das Lehrbuch zielt darauf ab, die sich stetig ausdifferenzierende und kaum noch überschaubare Theorienlandschaft in den Internationalen Beziehungen für Studierende erfahrbar und erlernbar zu machen und den Lehrenden eine Handreichung für die didaktische Vermittlung des Wissens über Theorien zu geben. Insgesamt werden achtzehn Theorien, Ansätze und Konzepte der Internationalen Beziehungen anhand jeweils zentraler ReferenztheoretikerInnen vorgestellt. Jeder Beitrag besteht aus fünf Komponenten und folgt damit einer einheitlichen inhaltlichen Struktur.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Der Verfasser zeigt, dass für die vielfach behauptete Professionalisierung der Internationalen Beziehungen (IB) die konsequente Theorieorientierung entscheidend war, dass sich damit allerdings ein bestimmtes Theorieverständnis durchsetzte, das zu einer problematischen Grenzziehung zwischen professioneller und nicht-professioneller Forschung führte. Weiter wird gezeigt, dass die Emanzipation von US-amerikanischen Paradigmen über eine Differenzierung der Theorieentwicklung stattfand, die es den deutschen IB erlaubte, eigenständige Akzente zu setzen, dass aber gleichzeitig die Gefahr einer theoretischen Engführung entstand. Drittes wird gezeigt, wie gegenwärtig die Governance-Forschung zwar als thematischer Fokus dient und vielfältige interdisziplinäre Anknüpfungspunkte bietet, dass aber gleichzeitig der Charakter der IB als Subdisziplin der Politikwissenschaft problematisch wird. (ICE2)
Dieses Lehrbuch versteht sich als Einsteigerlektüre in den Theorienbereich der internationalen Politik und stellt ihre wichtigsten Theorieansätze und Methoden in der Lehre der Internationalen Beziehungen systematisch vor.In einem einführenden Teil widmet sich der Autor zunächst den grundlegenden Fragen der Theorien der internationalen Beziehungen - einschließlich Theorie und Theoriebildung, Theorieklassifikation und Theoriegeschichte. Daran anschließend werden die Theorieansätze in vier Denkrichtungen eingeteilt und kurz, aber prägnant dargestellt: "Realistische Schule", "Liberal-institutionalistische Schule", "Behavioristische Schule" und "Alternativ-Oppositionelle Schule". Ihre Kategorisierung erfolgt dabei entsprechend ihres Blicks auf ein Grundproblem der Staatenwelt: die Anarchie im Sinne einer fehlenden Regelungsinstanz für zwischenstaatliche Beziehungen und deren Konsequenzen für die Beschaffenheit der internationalen Politik.Die 3. Auflage wurde um die veröffentlichten Neuforschungsergebnisse im Bereich der Internationalen Beziehungen erweitert.
Der Beitrag analysiert das Phänomen der Asymmetrie in seiner Bedeutung für die Theorien der internationalen Politik. Die sich ständig verändernden internationalen Beziehungen (IB) haben Auswirkungen auf die Analysefähigkeit der Theorien der IB (TIBs). Es entstehen Asymmetrien zwischen Realentwicklung und theoretischen Annahmen. Solche Asymmetrien werden zwischen den Theorien und innerhalb der Theorien selbst sichtbar. Diese Beobachtung untersuchend, werden hier Grundannahmen, Instrumente, Akteure und der oft versteckte normative Gehalt der TIBs (Realismus, Interdependenztheorie, funktionalistische Theorien, Integrationstheorien, Globalisierungstheorie) beleuchtet. Dabei gliedern sich die Ausführungen in folgende Aspekte: (1) die Asymmetrie zwischen Realismus und Postmodernismus, (2) die Asymmetrie der Machtverteilung und (3) die Asymmetrie der angenommenen Wahrscheinlichkeit eines großen Krieges zwischen den TIBs, (4) die Konkurrenz zwischen den großen Theorien, (5) die Frage nach der Symmetrie durch Machtzentralisierung sowie (6) die These des 'demokratischen Friedens'. Der Aufsatz macht deutlich, dass Asymmetrien zwischen TIBs häufig ein Spiegel der Machtverteilung auf den verschiedenen Analyseebenen sind. (ICG2)
Die Internationalen Beziehungen (IB) als sozialwissenschaftliche Teildisziplin der Politikwissenschaft sind von der feministischen Herausforderung erst spät erreicht worden. Feministische Ansätze in den IB werden inzwischen auch von Männern rezipiert und diskutiert, es gibt sogar erste Kooperationsversuche zwischen feministischer IB-Analyse und der kritischen Männerforschung. Auch im deutschen Sprachraum findet sich eine wachsende Zahl von feministischen Beiträgen zu IB-Themen. Der Autor setzt sich im vorliegenden Beitrag anhand von vier ausgewählten Fragestellungen mit feministischen Ansätzen aus dem Bereich der IB-Theorie auseinandersetzen: (1) Androzentrismus: Ideologiekritik und ideologische Kritik; (2) Das Geschlecht des Staates; (3) Wie maskulin(istisch) ist der Realismus?; (4) Männer und Frauen - Krieg und Frieden. (pre)